Lesya Skintey

„[A]ber wie sollte ich das planen?“ Orientierungen und Reflexionspotentiale angehender Lehrer*innen im praktischen Teil der Professionalisierung im Bereich Sprachbildung und Deutsch als Zweitsprache

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Abstract (deutsch)

Die Professionalisierung angehender Lehrer*innen für Fragen rund um sprachliche Bildung, Deutsch als Zweitsprache und Mehrsprachigkeit ist in den letzten Jahren verstärkt in den Blick der Praxis und Forschung der Lehrer*innenausbildung gerückt. Die bisherige Forschung zu DaZ-Qualifizierungsangeboten im Rahmen der Lehramtsausbildung fokussiert sich vor allem auf die Entwicklung der Studierenden in den Bereichen Wissen, Kompetenzen und Überzeugungen. Offen bleibt jedoch die Frage, wie angehende Lehrpersonen mit sprachlich-kultureller Heterogenität in der Praxis umgehen. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung zu dem an der Universität Koblenz-Landau angebotenen Zertifikat Sprachbildung und DaFZ wurden anhand ausgewählter Praktikumsberichte und transkribierter Reflexionsgespräche, Orientierungen und Reflexionspotenziale von Lehramtsstudierenden untersucht. Mittels der qualitativ-rekonstruktiven Verfahren werden explizite Wissensbestände als Teil handlungsleitender individueller Orientierungen (vgl. Leonhard et al. 2018: 8-9.) sowie Reflexionspotentiale der Studierenden bei der Unterrichtsplanung, -durchführung und -reflexion rekonstruiert. Die qualitativ-rekonstruktiven Auswertungen der sechs Fälle zeigen, dass sich die Zertifikatsteilnehmenden bei der Praxisgestaltung in unterschiedlichem Maße an Rahmenbedingungen und Akteur*innen des Praktikumsortes sowie an alltäglichen, allgemeindidaktischen, fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Wissensbeständen orientieren. Ein weiteres Augenmerk gilt Reflexionspotentialen der Zertifikatsstudierenden. Nach der Präsentation und Diskussion der Erkenntnisse sollen Impulse für die Lehrer*innenprofessionalisierung im Bereich Deutsch als Zweitsprache entwickelt werden.


Abstract (englisch)

The professionalisation of prospective teachers for issues around language education, German as a second language and multilingualism has increasingly become the focus of teacher education practice and research in recent years. Previous research on DaZ qualification offers in the context of teacher training focuses primarily on students‘ development in the areas of knowledge, competences and beliefs. However, the question of how prospective teachers deal with linguistic-cultural heterogeneity in practice remains open. As part of the accompanying scientific research on the Certificate in Language Education and German as a Foreign Language offered at the University of Koblenz-Landau, orientations and reflection potentials of student teachers were investigated on the basis of selected internship reports and transcribed reflection interviews. Using qualitative-reconstructive methods, explicit knowledge as part of action-guiding individual orientations (Leonhard et al. 2018: 8f.) as well as reflection potentials of the students in lesson planning, implementation and reflection are reconstructed. The qualitative-reconstructive evaluations of the six cases show that the certificate participants orient themselves to varying degrees to the framework conditions and actors of the internship location as well as to everyday, general didactic, subject-specific and subject-specific didactic knowledge. Another focus is on the reflection potential of the certificate students. After the presentation and discussion of the findings, impulses for the professionalisation of teachers in the field of German as a second language will be developed.


Keywords

Lehrer*innenbildung, Deutsch als Zweitsprache, sprachlich-kulturelle Heterogenität, Orientierungen, Reflexion